Rund um den Dreisesselberg

Die ärgsten Hitzetage scheinen abzuklingen, man kann sich wieder hinaus wagen. Hinaus in die Natur, ein wenig wandern, wieder einmal die Kamera zur Hand nehmen. Motive bietet unsere Natur ja immer.

Heute möchte ich einige Fotomotive aus dem Bayrischen Wald und dem Böhmerwald zeigen. Entstanden sind die Bilder vom Gipfel des Dreisesselbergs und in dessen näheren Umgebung. Der Dreisesselberg ragt im Nordosten Bayerns in 1312 Metern Seehöhe über die Reste des in den vergangenen 20 Jahren von Stürmen und Käferbefall geplagten Böhmerwaldes und den Ausläufern des Bayrischen Waldes hinaus. Skurrille Granitblöcke, zerstörter Wald, mystische Natur – aber auch ein herrlicher Rundblick.

Man erreicht die Anhöhe an der bayrisch-tschechischen Grenze mit dem Auto von Neureichenau kommend. Vom Parkplatz ist es nur noch eine kurze Wanderung zum Aussichtspunkt. Man kann oben dem Bergkamm in Richtung Südost entlang wandern und erreicht das Dreiländereck Deutschland – Österreich -Tschechien. Keine besonders anstrengende Tour, aber interessant. Neben dem vielen Totholz, den bizarr in den Himmel ragenden, abgestorbenen Bäumen beginnt schon wieder Leben zu entstehen. Ohne von Menschenhand gepflanzt zu sein, beginnen junge Nadelbäume, meist Fichten, zu wachsen. Der tschechische Teil des Böhmerwaldes ist ja Naturschutzgebiet, der Nationalpark Sumava, wo absolut nicht in die Natur eingegriffen wird. Natur soll Natur bleiben!

Was nehme ich mit zum fotografischen Spaziergang rund um den Dreisesselberg? Nicht viel, leichtes Gepäck ist angesagt! Ein Weitwinkelobjektiv auf die Kamera, in der Tasche noch ein kleines Tele-Zoom für Detailfotos. Wenn ich Abendfotos vom Gipfel des „Dreisessels“ machen will, wäre ein Stativ nicht schlecht. Obwohl: Ich kann die Kamera auch auf einem Stein stellen…

Das sind einige Eindrücke aus der Region Dreisesselberg im Grenzgebiet Deutschland – Tschechien – Österreich. Es zahlt sich aus, ein paar Stunden dort zu verbringen.

Text und Fotos des Beitrags: Rudi Brandstätter. — http://www.rubrafoto.co.at

Fotospot Nationalpark Sumava – der Böhmerwald

Noch ist es Herbst, aber der Winter steht schon fast vor der Tür im Böhmerwald – im Dreiländereck Österreich, Deutschland, Tschechien in einer Seehöhe zwischen 900 und 1330 Metern. Ein beliebtes Wandergebiet im Sommer und Herbst, im Winter rund um den Hochficht bei Klaffer im oberösterreichischen Mühlviertel ein familienfreundliches Skiressort, auf bayrischer Seite mit dem Dreisesselberg beliebt bei Skitouren-Gehern und Schneeschuhwanderern.

Bevor aber der Winter sich breit macht, noch einige Tipps für herbstliche Fototouren im Böhmerwald. In Tschechien ist es der Nationalpark Sumava. Dieser Nationalpark Sumava ist ein Naturschutzgebiet mit tausenden toten Bäumen. Der Wald starb vor Jahren nach schweren Sturmschäden und anschließendem „Überfall“ durch den Borkenkäfer. Denn entsprechend dem tschechischem Naturschutz durften damals die Sturmschäden im Nationalpark nicht aufgearbeitet werden. Die Natur darf sich selbst reparieren.

Für manche Naturliebhaber brutal anzusehen, diese kahlen Baumstämme. Für Fotografen allerdings recht interessant! Entwurzelte Baumriesen, von Borkenkäfer-Schwärmen zerfressene Fichten. Tote Bäume entlang der einstigen Todeszone, dem Eisernen Vorhang zwischen Ost und West. Man muss das gesehen haben.

Von wo aus starte ich eine Böhmerwald-Fototour? Mit dem Auto bis zum Parkplatz unterhalb des Dreisesselbergs in Bayern – und man ist schon fast mittendrin in der atemberaubenden Urlandschaft des Nationalparks Sumava. Vom Gipfel des Dreisesselbergs hat man einen fantastischen Ausblick im Westen über den Bayrischen Wald, über Nordost bis Osten hat man den tschechischen Teil des Böhmerwaldes vor sich und in Richtung Ost-Südost streift der Blick Richtung Österreich. Interessant für detailreiche Bilder ist der Weg entlang der bayrisch-tschechischen Grenze Richtung Osten, als Richtung der Dreiländermark Deutschland-Österreich-Tschechien.

Oder man parkt das Auto im oberösterreichischen Oberschwarzenberg und wandert von dort Richtung Steinernes Meer und Dreiländermark. Eine weitere Möglichkeit ist eine Wanderung vom Skigebiet Hochficht in Richtung Dreisesselberg. Die Routen sind gut markiert. Ein Tipp für Fotofreunde: Beim Gewicht des Fotorucksacks kann gespart werden. Kamera und kürzere Objektive – Weitwinkel und ein kleines Tele oder Zoom bis 135 Millimeter Brennweite reichen. Vor allem sollte man sich aber Zeit nehmen. Am besten eine Tagestour einplanen. Allerdings: Verpflegung und Getränke nicht vergessen. Man ist in der „Wildnis“! Auch das Berggasthaus Dreisesselberg hat Urlaubssperre. Auf österreischer Seite sind die Gasthäuser derzeit Corona-bedingt ohnedies geschlossen. Aber: Es gäbe in dem von mir empfohlenen Gebiet ohnedies keine „Labestationen“!

Also auf in den Böhmerwald, in den Nationalpark Sumava. Ich wünsche noch nebelfreie Sonnentage. Und noch etwas: Reisepass nicht vergessen, man bewegt sich als Grenzgänger!

Infos: https://www.boemerwald.at. http://www.dreisessel.com. http://bergwelten.com

Text und Fotos dieses Beitrags: Rudi Brandstätter. http://www.rubrafoto.co.at